In der vergangenen Woche fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des Bundesverbands der Dienstleistungswirtschaft e.V. (BDWi) statt. Im BDWi sind Berufsverbände aus 20 verschiedenen Branchen des Dienstleistungssektors zusammengeschlossen, die über 100.000 Unternehmen vertreten. Der Bundesverband Automatenunternehmer e.V. (BA) ist Gründungsmitglied des BDWi und durch seinen Präsidenten Andy Meindl auch im Präsidium des Dienstleistungsverbandes vertreten. Für den BA nahm auch Geschäftsführerin Simone Storch an der Versammlung teil.
Im Fokus der Jahreshauptversammlung 2014 standen regulatorische Angelegenheiten, von denen die Mitgliedsverbände des BDWi – und im besonderen Maße natürlich auch der BA – auf unterschiedlichen Ebenen betroffen sind. Die Versammlung bot ebenso die Gelegenheit, um ein Resümee der Bundestagswahl 2013 zu ziehen und auf die politischen Aktivitäten des BDWi im vergangenen Jahr zurückzublicken. Der neugewählte Bundestag zeichnet sich dadurch aus, dass es eine hohe Zahl erstmals gewählter Abgeordneter gibt. Dies bedeutet für den BDWi gleichsam Mehrarbeit, aber auch die Chance, die Gedanken des BDWI und die Interessen der Dienstleistungswirtschaft an die neuen Parlamentarier heran zu tragen. Bedauerlich ist es jedoch, dass die FDP erstmals seit Gründung der Bundesrepublik nicht mehr im Bundestag vertreten ist und es so für die liberale Stimme schwieriger wird sich Gehör zu verschaffen.
Auch 2013 ist es dem BDWi gelungen, eine Reihe politischer Gespräche mit hochkarätigen Vertretern der Legislative und der Exekutive zu organisieren – darunter u.a. ein Gespräch mit Brigitte Zypries (SPD), der ehemaligen Bundesministerin der Justiz. Aktiv brachte sich der BDWi auch in Anhörungen oder durch Stellungnahmen zu Gesetzesanträgen in die parlamentarische Arbeit ein und vertrat die Interessen seiner Mitgliedsverbände. Höhepunkt der Verbandsarbeit war sicherlich der Empfang zum 40jährigen Bestehen des BDWi in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft.
Als Gastreferent der diesjährigen Jahreshauptversammlung konnte wieder ein sachkundiger Politiker gewonnen werden. Wolfgang Tiefensee ist Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und hat bereits durch verschiedenste Positionen Erfahrungen im politischen Bereich sammeln können – u.a. als Oberbürgermeister von Leipzig und als Bundesminister für Verkehr in der Großen Koalition 2005 – 2009. Tiefensee berichtete von den bewegten Zeiten, in den sich die Bundesregierung gegenwärtig befindet – mit Grundsatzdebatten über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder die Rente mit 63. Dennoch betonte er, dass die Situation in Deutschland allgemein nicht schlecht sei. Das BIP befinde sich im Wachstum, die Arbeitslosigkeit gehe zurück, das Handwerk und der Mittelstand stehen solide da.
Ins Zentrum seiner Ausführungen stellte der ehemalige Bundesminister die Mindestlohndebatte. Kann ein Arbeiter mit einer 40-Stunden-Woche seine Familie ausreichend ernähren? Wenn dies nicht möglich ist, dann müsse der Staat mit Steuern einspringen. Die massiven Kampagnen der Gewerkschaften gegen die Gesetzgebung könne er jedoch nicht verstehen, so Tiefensee. Auch der Fachkräftemangel ist ein wichtiges und nicht zu vernachlässigendes Thema für die Bundesregierung. Hier muss auf allen Kanälen gearbeitet werden. Es gilt Arbeitslose wieder in das Berufsleben zu integrieren, ältere Arbeitnehmer zu halten und hier die Altersgrenze zu flexibilisieren. Des Weiteren müssen Lösungen für Menschen ohne Berufsabschluss gefunden werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss gefördert werden.
Die BDWi Jahreshauptversammlung schloss mit Berichten aus den verschiedenen Verbänden – darunter Zeitarbeit, Versicherungswirtschaft und Sicherheitsdienste. Auch BA-Präsident Andy Meindl legte in einem Statement die Situation unserer Branche dar.
Mit freundlichen Grüßen
Simone Storch
Geschäftsführerin
